Komm gut heim!

Ein großartiger Mann hat heute die Bühne verlassen.

Er hat mich 44 Jahre in meinem Leben begleitet, geprägt, geliebt und gefördert. Er war und ist mir immer ein Vorbild gewesen und plötzlich verschwand er aus unserem Leben. Erst nur geistig und heute nun auch körperlich. Gefühlt ganz schnell, doch vermutlich hatten wir die Anzeichen falsch gedeutet oder übersehen.

Demenz ist ein Arschloch! Es nimmt Dir die Möglichkeit Abschied zu nehmen.

Was bleibt, ist die Erinnerung: an unzählige Dänemark-Urlaube (die wochenlang ausführlich mit Straßenkarten und Prospekten von Ferienwohnungen vorbereitet wurden), daran das er zu jeder Quizfrage die Antwort wusste, an jede Menge strenger Ansprachen (ich war auch nicht gerade pflegeleicht :D), die Verzweiflung in seinen Augen weil er meinen Liebeskummer nicht lindern konnte und an wundervolle Weihnachten im Kreise der Familie, zu der meine Mutter natürlich den Hauptanteil beigetragen hat. Ihren Kummer mag ich mir kaum vorstellen, da sie nahezu jede Minute der letzten Jahrzehnte miteinander verbracht haben.

Ich liebe Dich, Papa! Komm gut an...

Ich bin frei. Trauert nicht um mich. Meine Schutzengel haben mich jetzt gerufen, ich nahm ihre Hand und folgte ihnen. Ich habe viel erlebt, ich habe gelacht und geliebt und einiges bewegt. Was ich getan in meinem Leben, ich tat es für Euch. Jetzt bin ich müde. Wenn mein Abschied eine Lücke hinterlässt, dann füllt sie mit glücklichen Erinnerungen, an gemeinsame Momente, schöne Reisen, interessante Erlebnisse, gute Gespräche. Ihr Lieben, seid bitte nicht traurig. Ich bin jetzt frei!